Grenzziehung bei Ober-Laudenbach
Ober-Laudenbach ist ein Stadtteil der hessischen Stadt Heppenheim.
Der Ort weist eine Kuriosität im Grenzverlauf zwischen Hessen und Baden-Württemberg auf, denn dieser Stadtteil bildet aus historischen Gründen eine Enklave auf baden-württembergischem Gebiet, die durch eine baden-württembergische Straße vom hessischen Hauptgebiet getrennt ist. Innerhalb dieser Enklave befindet sich wiederum eine baden-württembergische Exklave, eine zweite baden-württembergische Exklave befindet sich an anderer Stelle in hessischem Gebiet. Andere Fast-Exklaven sind nur durch Straßen mit dem baden-württembergischen Hauptgebiet verbunden.
Archäologische Funde (Hügelgräber) zeigen, dass Ober-Laudenbach bereits vor 4000 Jahren besiedelt war. Der Ort selbst fand erstmals 795 urkundliche Erwähnung (Lutenbach). Damit gilt er als Heppenheims ältester Stadtteil. Überlegungen des (Unter-) Laudenbacher Bürgermeisters über eine Eingemeindung Ober-Laudenbachs, welche auch in der regionalen Presse Erwähnung fanden, stießen auf überwiegende Ablehnung der Ober-Laudenbacher Bürger.
Am 24. Mai 1849 fand in Ober-Laudenbach das Ober-Laudenbacher Gefecht statt. Im Zuge der Revolution von 1848/49 trafen sich dort mehr als 4000 Bauern aus dem Odenwald. Sie hielten eine Volksversammlung ab, in der sie für ihre verfassungsmäßigen Rechte eintraten. Die Versammlung endete blutig, als Freischärler und hessische Soldaten aneinander gerieten.
